Bilder
Dies ist alles
andere als eine
systematische
Darstellung Deutschlands.
Es sind punktuelle Impressionen, so wie sie sich auf Reisen der Kamera boten. Alles ist völlig subjektiv, geradezu willkürlich. Und aus diesem Grunde könnte es eben doch so etwas wie ein reales Abbild des Landes sein. Denn bekanntlich fotografiert man nur, was einem auffällt oder sozusagen ins Auge springt. Lust am Fotografien und Freude an schönen Motiven standen Pate. Nicht der Ehrgeiz, ein "Werk" zu schaffen.
Kann man eigentlich unpolitisch sein?
Es ist die gleiche Frage, ob es objektiven Journalismus gibt. Oder die von Gretchen, wie es denn Dr. Faustus mit der Religion hält: hat man keine, hat man eine. Egeal, wie was wann wo welcher Journalist schreibt, es ist subjektiv. Wer nicht wählen geht, entscheidet über das politische Schicksal des Landes. Nichttun ist oft die fatalste, folgenreichste aller Taten. Die Frage ist, moralisch gesehen, ganz anders zu stellen: darf man eigentlich unpolitisch, unpolemisch, un-engagiert sein? Soll einem alles, sollen einem die anderen "am Ar.... vorbeigehen"? Noch ist er nicht aufgehoben, der Kant'sche Imperativ.
Und indem man, egal wer, wo, wie, was publiziert, ist man immer politisch. Jede Kommunikation ist wirkungsvoll: man kann gar nicht nicht kommunizieren. Wie gesagt: auch Schweigen ist beredt. Ein unterlassenes Wort zur rechten Zeit kann schlimm sein. Und schöne Bilder, die nur in der Schublade rumliegen (auch der elektronischen), sind extrem subversiv; sind Untergrund. Das wollen wir doch alle nicht sein. Hoffentlich.
Vorwärts in die Vergangenheit
Manchen macht die gegenwärtige Entwicklung Angst. Dieser Moloch Europa. Diese Globalisierung. Diese vielen "Fremden" im Land. Diese Computer, dieses Internet, diese ... ach – "alles nicht mehr so wie früher. Wer kurz vor dem mentalen Kollaps steht, greift zur Radikalität: Intoleranz, Aggression, Extremismus. Alle Migranten mögen bitte zurück dahin, woher sie kommen (obwohl die meisten von ihnen inzwischen aus Deutschland kommen), die Mark soll zurück, fort mit dem Euro. Und Bücher sind besser als das Internet (sagen die, die nie Bücher kaufen). Vor allem für die D-Mark-Nostalgiker: erinnert sei, was die Deutsche Mark tat, als sie alleingelassen wurde und unter Druck geriet. Wollen das die Lauthälse eines "wir kommen alleine besser klar" auch? Ich nicht. Um es mal klar zu sagen.
Alle Politiker sind machtgeil
So hört man es an den Stammtischen und ganz generell hierzulande. Ja, was sollten sie sonst sein? Lieb und freundlich, bescheiden und zurückhaltend, auf alles verzichtend und sich gar nicht so wichtig nehmend? Auch in einer Demokratie gilt: "Unter 50 Prozent bist Du gar nichts". Hast Du keinen Einfluss, nicht das Sagen. Seien wir froh, dass wir Politiker haben, die nicht nach Diktatur und Willkür streben, sondern nach der Macht, jener magischen Grenze, die bei 50,1 % erst das möglich macht, was ein Politiker soll: Politik machen. "Macht mal" sagen wir so schön, wenn wir wählen gehen, die wir wählen. "Aber macht ohne Macht" .... ?? ?? – Mal ehrlich: wären Sie bereit, so zu agieren?! Ohne Einfluss, ohne Möglichkeiten, ohne ErMächtigung? (Auch wenn diese Vokabel schon mal 1933 böses anrichtete; aber eben: da waren die, die Diktatur verhindern hätten können, eben machtlos. Kraftlos. Es möge nie wieder geschehen. Da sind mir die Machtgeilen aber viel sympathischer.
Texte
Ich war (bin)
beruflich Journalist, Autor. In der Medien- und Kommunikations-Branche. Solche Menschen können gar nicht anders, als dauernd ihren Senf dazuzugeben. Gefragt oder gebeten, fraglich oft ungebeten; und deshalb auch manchmal despektierlich und für manche Meinung unangenehm. Auch hier gilt: indem drüber geschrieben wird, offenbart sich im Subjektiven jenes Körnchen Wahrheit, was man auch Objektivität und "dokumentarisches Feature" oder eine "des-Pudels-Kern-Marginalie" nennen könnte.
Je nach politischer oder unüberlegter Meinung und Auffassung: Deutschland ist ...
wirbelnd – unverständlich – besoffen – langsam – hinter'm Mond – eingerostet – orientierungslos – ein Sternchen